ver.di-Mitglieder setzen Ausrufezeichen bei Accenture

10.09.2024

ver.di-Tarifinfo

Die ver.di-Tarifkommission hat einstimmig die endgültige Annahme des Entgelttarifverhandlungsergebnisses zwischen der Accenture Managed Services GmbH und ver.di beschlossen. Zuvor hatten sich die ver.di-Mitglieder mit einem starken Votum in einer Mitgliederversammlung für die Annahme des Ergebnisses ausgesprochen. Damit liegt nach drei harten Verhandlungsrunden ein erster Tarifabschluss zwischen ver.di und der Accenture Managed Services seit der Übernahme der vormaligen DT IT Consulting GmbH durch den Accenture Konzern im Jahr 2022 vor.

Der Entgelttarifvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten (bis zum 31.03.2026) regelt zwei tabellenwirksame Entgelterhöhungen mit jeweils einer sozialen Komponente im Jahr 2025 sowie die Auszahlung einer Inflationsausgleichprämie im Jahr 2024.

Für das Jahr 2024 erhalten die Kolleg*innen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2250 Euro. Die Auszahlung erfolgt zum Zeitpunkt der technisch frühesten möglichen Umsetzung. Alle Tarifmitarbeiter sind vollumfänglich anspruchsberechtigt – dieses gemeinsame Verständnis wurde von der Arbeitgeberseite auf Nachfrage der ver.di-Verhandlungskommission explizit bestätigt.

Zum 01.01.2025 kommt die erste tabellenwirksame Entgelterhöhung mit einer sozialen Differenzierung: Die EG 1-8 werden um 3,4 % erhöht, die EG 9-10 um 3,0%; es gilt eine Obergrenze in Höhe von 2520 Euro.

Zum 01.12.2025 tritt die zweite tabellenwirksame Entgelterhöhung in Kraft: Die EG 1-8 werden um weitere 3,0% erhöht, die EG 9-10 um 2,5%: es gilt eine Obergrenze in Höhe von 2160 Euro.

„Den ver.di-Mitgliedern ist es über Monate hinweg gelungen, im neuen Accenture-Konzernumfeld eine gewerkschaftliche Bewegung aufzubauen. Das war der Schlüssel zum Erfolg in dieser Tarifrunde 2024“, so Dorothea Katharina Ritter, ver.di-Verhandlungsführerin bei der Accenture Managed Services GmbH, und ergänzt: „Dies verdient umso mehr Anerkennung, als der global operierende Accenture-Konzern bis dato nicht für eine Partnerschaft mit Gewerkschaften bekannt war.“

Mit der Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie schließen die AMS-Kolleg*innen zu den Mitarbeiter*innen im weiteren Konzern auf: Diese hatten die IAP bereits ausgezahlt bekommen, was für Unmut unter den AMS-Beschäftigten gesorgt hatte. Das Gesamtvolumen des Entgelttarifabschlusses hat die Weichen für eine Reallohnabsicherung gestellt.

Nach der Tarifrunde ist vor der Tarifrunde: Jetzt gilt es die gewerkschaftliche Bewegung im Konzern nicht nur zu festigen, sondern weiter auszubauen. Denn eines ist sicher: So konstruktiv die Verhandlungen zwischen ver.di und AMS GmbH verlaufen sind, so stark ist auch der kulturelle Gegensatz.

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