Bereits seit Anfang 2017 verhandelt ver.di mit dem agv:comunity über die Harmonisierung der Entgeltrahmentarifverträge im Telekom Konzern. In mehreren Gesprächen und Verhandlungsrunden, seit Herbst 2018, haben sich ver.di und der agv:comunity nunmehr auf die nächsten konkreten Verhandlungsblöcke verständigt.
Anstehende Verhandlungsblöcke
Die nächsten Verhandlungen umfassen im wesentlichen folgende Themen:
Gegenstand der Verhandlungen zur Vereinheitlichung der Entgeltgruppenverzeichnisse ist auch, die Absicht eine konzernweite sogenannte „Global Job Architektur“ einzuführen.
Warum eine Global Job Architektur?
Die Arbeitswelt verändert sich, und damit auch die Tätigkeitsinhalte und Anforderungen, die an den jeweiligen einzelnen Arbeitsplätzen im Konzern vorzufinden sind. Die Tätigkeiten sehen heute anders aus als noch vor zehn Jahren. Automatisierungen, Digitalisierung und z. B. auch durch IT gestützte Prozessveränderungen wirken sich erheblich auf bisherige Arbeitsabläufe aus.
Um zu klären, wie die Job´s der Zukunft aussehen, sollen nun alle Tätigkeitsbereiche betrachtet und neu beschrieben werden. In den Verhandlungen ist zu klären, wie die zukünftigen Job Profile konkret aussehen und welchen Entgeltgruppen diese zuzuordnen sind.
Ziel der Verhandlungen ist es auch, die heute im Konzern vorzufindende, sehr zergliederte Beschreibung von ähnlichen Job´s zu beenden. Damit soll es den Beschäftigten zukünftig besser möglich sein, zu erkennen, wo sich im Konzern ähnliche Tätigkeitsbereiche abbilden und damit auch, wo sich berufliche Entwicklungsmöglichkeiten ergeben.
Auswirkung auf Beschäftigte
Wenn die neuen Job Profile verhandelt sind, ist in einem nächsten Schritt zu klären, wie sich die heutigen Funktionen, diesen neuen Job Profilen zuordnen lassen.
Ein wichtiger Punkt für ver.di ist dabei, auch zu klären, wie sich die neuen Job Profile auf die Bezahlung der Beschäftigten auswirken.
Das Ziel von ver.di ist es, das insgesamt vorhandenen Tarifniveau zu erhalten, negative Folgen für Beschäftigte auszuschließen und den Beschäftigten mit dem neuen System verlässliche Perspektiven zu schaffen.
Um diese Ziel abzusichern ist mit dem agv:comunity im Vorfeld der nunmehr aufgenommen Verhandlungen vereinbart und klargestellt, dass
im Hinblick auf das zu findende Tarifniveau gilt, dass das vorhanden Tarifniveau (z.B. im Verhältnis Arbeitszeit/Entgelt) in Summe nicht unterschritten werden darf, und
die Umstellungen und Harmonisierungen im Ist und in der Projektion „kostenneutral“ erfolgen.
Damit ist eine verlässliche Grundlage für die nun folgenden Verhandlungen geschaffen.
Bereits jetzt steht fest, das mindestens 80% aller Beschäftigten wertgleich, heißt 1:1 auf die neuen Job Profile wechseln sollen.
Nun geht es darum, dies konkret festzulegen und auch für die „anderen 20%“ verlässliche und tragfähige Lösungen zu finden.
Eingruppierungsüberprüfung ausgesetzt
Weil in den Verhandlungen jetzt alle Job´s neu beschrieben werden, ist das - in einigen Unternehmen existierende - Recht auf tarifliche Eingruppierungsüberprüfung, bis zum Abschluss der jetzigen Verhandlungen ausgesetzt.
Verhandlungen priorisiert!
Um das Ziel der Einführung zu Mitte des Jahres 2019 zu erreichen, werden die anstehenden Verhandlungen von beiden Seiten priorisiert. Ende Januar hat der Verhandlungsauftakt stattgefunden. Seit dem 20. Februar sind mehrere Arbeitsgruppen eingesetzt, die jetzt parallel an den neuen Job Profilen arbeiten. Bis 21./22. März soll bereits Klarheit zu den heutigen „Massenfunktionen“ bestehen. Zu diesem Datum werden die Tarifvertragsparteien dann ein erstes Zwischenfazit der bis dahin geführten Verhandlungen ziehen.
Faire und gute Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und Betrieben der Deutschen Telekom fallen nicht vom Himmel!
Spätestens jetzt: ver.di stärken. ver.di-Mitglied werden!
Unternehmen die in die jetzigen Verhandlungen unmittelbar einbezogen sind:
Die Einbeziehung weiterer Unternehmen wird später entschieden.
Hintergrund:
Bereits seit Anfang 2017 verhandelt ver.di mit dem agv:comunity über die Harmonisierung der Entgeltrahmentarifverträge im Telekom Konzern. Ziel ist die Vereinheitlichung der bisher - in Teilen - sehr unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Konzern Unternehmen.
Erste Ergebnisse zur Anpassung und Vereinheitlichung von bisher unterschiedlichen Bedingungen wurden - in einem ersten Schritt - bereits zum 01.01.2018 vereinbart. Weitere Verbesserungen sind ab 1.1.2019 in Kraft getreten. Diese ersten Schritte umfassten z. B. die Abschaffung der Variablen im Nichtvertrieb, die Vereinheitlichung der Regelungen zur Bandwanderung, die Einführung einer 115% Stufe in der DT IT und vieles anderes mehr.
Bereits in 2017 haben sich ver.di und der agv:comunity darauf verständigt, weitere Verhandlungen zur Harmonisierung aufzunehmen. Nach Abschluss aller in 2018 anstehenden Entgeltrunden im Konzern ist es jetzt soweit.
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