Am kommenden Montag beginnt die letzte vereinbarte und entscheidende Verhandlungsrunde zur Tarifrunde 2024. ver.di erwartet von den Arbeitgebern ein deutlich verbessertes und damit einigungsfähiges Angebot. Diese Erwartung haben auch die Beteiligung an den Warnstreikaktionen zu Beginn dieser Woche gezeigt. Mit jeweils über 13.000 Kolleg*innen haben die Beschäftigten den 06./07. Mai zur bisher stärksten Warnstreikaktion gemacht. Die Auswirkungen waren in allen Konzernteilen deutlich zu spüren. Enorme Wartezeiten in den Service-Lines, ausgefallene Techniker-Termine und geschlossene Shops waren vielerorts deutlich spürbar. Wenn dies nicht zum Bild der Telekom während des EM-Sommers gehören soll, sind die Arbeitgeber gut beraten, die letzte Chance zu nutzen und in der vierten Verhandlungsrunde deutlich nachzulegen.
Seit mittlerweile sieben Wochen läuft die Tarifrunde 2024 im Telekom-Konzern, drei Verhandlungsrunden haben bereits stattgefunden. Zwar hat die Arbeitgeberseite ein Angebot eingebracht, dass sich von denen vergangener Tarifrunden abhebt, eine tragfähige Lösung ist jedoch noch lange nicht in Sicht. Die Positionen liegen noch weit auseinander.
Was passiert am Montag?
Anlässlich der vierten Verhandlungsrunde findet am 13. Mai in Potsdam die zentrale Kundegebung statt. ver.di erwartet ca. 4500 Kolleg*innen aus Potsdam und dem näheren und weiteren Umfeld. Doch auch an anderen Standorten im Bundesgebiet werden wir unseren Protest auf die Straße tragen!
Nicht nur am Verhandlungstisch, auch in den Streiklokalen heißt es am Montag: Crunchtime!
Ergebnis oder scheitern?
ver.di hält eine Lösung des Tarifkonflikts am Verhandlungstisch noch für möglich. Die beiden letzten Verhandlungstage entscheiden jetzt über den Weg in eine „Lösung“ oder die „Eskalation“ der diesjährigen Tarifrunde. Wenn die Telekom Arbeitgeber an einer Einigung interessiert sind müssen sie sich jetzt deutlich bewegen. Das machen wir am 13.05. bundesweit deutlich.
Drei Stimmen zur vierten Verhandlungsrunde:
„Wir haben einen enorm sperrigen Start in diese Tarifverhandlungen erlebt. Bis heute konnte nicht abschließend geklärt werden, ob noch weitere Tarifbereiche in die laufenden Verhandlungen einbezogen werden. Erst zur dritten Verhandlungsrunde hat sich der Weg in eine inhaltliche Diskussion eröffnet und ein Austausch zu möglichen Elementen einer Tarifeinigung stattgefunden, das Gesamtvolumen ist allerdings noch deutlich von unseren Forderungen, und damit von einer Einigung entfernt“, fasst unser Verhandlungsführer Frank Sauerland den bisherigen Verhandlungsverlauf zusammen.
„Die Telekom, die wertvollste Unternehmensmarke Europas, ist in der Lage, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen. Das ist sie, in Zeiten von historisch besten Konzernzahlen, dem höchsten Unternehmensgewinn und den hohen Vorstandsgehältern, den Beschäftigten schuldig“, sagte unser ver.di Bundesfachgruppenleiter IKT Florian Haggenmiller.
Unser zentraler Arbeitskampfleiter Pascal Röckert: „Die Kolleg*innen sind enttäuscht und sauer über das Verhalten des Konzernvorstands. Sie erwarten echte Wertschätzung für ihre Arbeit. In der kommenden vierten Verhandlungsrunde muss nun eine deutliche Bewegung der Arbeitgeberseite erfolgen, sonst droht eine Eskalation der Tarifrunde.“
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