Am 22. November 2023 versammelten sich um die Mittagszeit rund 200 Eltern mit ihren Kindern, Kita-Beschäftigte und Beschäftigte der Telekom am sogenannten Platz des himmlischen Friedens (Campus Telekom), um gegen die angekündigte Schließung des Betriebskindergartens im Erstbau am Bonner Landgrabenweg zu demonstrieren. Sie wurden dabei von Kommunalpolitiker:innen aller Parteien in Bonn-Beuel unterstützt.
Die Deutsche Telekom AG will am Standort Landgrabenweg die Betriebskita Die mobilen Strolche zum 31. Juli 2024 schließen. Bisher werden hier 51 Kinder betreut. Das sind Plätze, die schon im nächsten Bonner Kita-Jahr fehlen würden. Nun formiert sich Widerstand gegen die Schließungspläne. Insgesamt 23 qualifizierte Mitarbeiterinnen halten seit 20 Jahren den Rücken vieler Telekom-Eltern frei und helfen damit, Arbeit und Familie in Einklang zu halten.
Das soll nun vorbei sein. Die Telekom möchte dieses Angebot beenden. Der sogenannte Erstbau am Landgrabenweg wird zu Ende 2025 abgemietet. Deshalb müsse auch die Kita den Erstbau verlassen. Da es keinen alternativen Standort gäbe und die Arbeitgeberin nicht einmal eine vorübergehende Lösung in Form einer Container-Kita in Betracht zieht, verliert auch das gesamte hoch qualifizierte Kita-Personal im Sommer kommenden Jahres seinen Arbeitsplatz.
Unkreativ und unsozial
Mit über 13 000 Telekom-Beschäftigten in der Bundesstadt Bonn trägt die Deutsche Telekom eine besondere Verantwortung, insbesondere zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Kita-Schließung wälzt die Telekom dieses Problem auf die Stadt sowie die betroffenen Familien ab. Faktisch fallen in Bonn 51 Kita-Plätze mit der Schließung der Mobilen Strolche weg. Auch wenn 39 noch nicht im Grundschulalter befindliche Kinder ab Sommer auf die drei anderen Betriebskindergärten aufgeteilt würden, stellt die Telekom in Bonn dann 30 Kita-Plätze weniger zur Verfügung. Damit verschärft die Telekom den Wettbewerb um Kinderbetreuungsplätze in Bonn.
„Was hier durch die Entscheidungen des Konzernmanagements in der Zentrale in Bonn geschieht, ist eine persönliche Katastrophe für alle betroffenen Beschäftigten! Als Eltern, als Mitarbeitende, als Kita-Personal. Und die angegebene ,Alternativlosigkeit’ ist einfach nur beschämend und auch gesellschafts- und stadtpolitisch unkreativ und unsozial“, schreibt der Betriebsgruppen-Vorsitzende Jan Öhlmann auf LinkedIn.
ver.di fordert die Telekom auf, diese Sparentscheidung rückgängig zu machen oder zumindest nach Lösungen zu suchen, die Kita in der Nähe des Landgrabenwegs dauerhaft weiterzuführen. Red
Eine Petition gegen die Schließung: