Künstliche Intelligenz

Betriebliche Gestaltung von KI: Das Beispiel IBM

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KI IBM
03.09.2023

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Seit geraumer Zeit ist KI vor allem in der Informations­ und Kommunikationsbranche der Veränderungs­treiber schlechthin. Häufig verbinden Beschäftigte Digitalisierung, unter an­derem den Einsatz von KI, mit Ängsten, wie den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden oder gar der Technik ausgeliefert zu sein. Dies alles führt häufig auch zu einer schlech­teren Arbeitsqualität und – wie wir aus Erfahrung wissen – zu innerer Kün­digung.

Vor allem KI kann zu besseren Perspektiven und mehr Freiheiten der Beschäftigten in der Arbeit führen. Die Voraussetzungen dafür sind Möglichkeiten zur Beteiligung an der Gestaltung der Prozesse – zur Beteiligung der Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen, zur Beteiligung von Betriebs- und Personalräten und auch der Gewerkschaften. Die notwendige Transparenz und die Einflussnahme auf die KI-Anwendung im Arbeitsleben führen zu mehr Akzeptanz und Engagement der Beschäftigten. So kann der technische Fortschritt auch zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Arbeitswelt sowie der Gesellschaft dienen.

Um den Einsatz von KI in Unternehmen zu regeln, braucht es vor allem Transparenz und klare Regeln, die eine Abwägung zum Einsatz des Systems, zu Chancen und Risiken für das Unternehmen wie auch für die Arbeitnehmer:innen ermöglichen. Dies ist in einer Konzernbetriebsvereinbarung bei IBM gelungen, welche der Konzernbetriebsrat mit der Geschäftsleitung geschlossen hat. Regelungsgegenstände dieser KBV sind unter anderem Qualitätsstandards, Transparenz, Nicht-Diskriminierung sowie der Einsatz eines Ethikrates, der auch die Richtigkeit der durch KI ausgesprochenen Empfehlungen überprüfen kann.

Diese gute Vereinbarung wurde in einer ver.di-Online-Veranstaltung zu KI am 12. Juni 2023 durch Frank Remers, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates bei IBM, vorgestellt. Florian Haggenmiller, ver.di-Bundesfachgruppenleiter IKT, hat in dieser Veranstaltung deutlich gemacht, auf was ver.di beim KI-Einsatz Wert legt: „Das ist gerade derzeit, bei hoher Inflation und deutlich gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten, die dringende Notwendigkeit, dass die Effizienzgewinne der Unternehmen durch KI-Einsatz vor allem auch den Beschäftigten zugutekommen.“ Entgeltsteigerung, Investitionen in die Qualifizierung und Weiterbildung, sichere Arbeitsplätze mit Perspektive und mehr Lebensqualität durch Arbeitszeitverkürzung für die Beschäftigten seien Themen, die ver.di in den Verhandlungen mit IKT-Arbeitgebern, auch bei IBM, deshalb auf die Tagesordnung setzt. Sein Fazit: „KI muss den Menschen dienen!“

Die komplette Dokumentation ist online zu finden unter: Dokumentation der fünften ver.di­ KI­-Onlineveranstaltung
„Betriebliche Gestaltung von KI: Das Beispiel IBM“ am 12.6.23 | Innovation und Gute Arbeit