Die Überbetriebliche Ausbildung in Österreich, kurz ÜBA, ist eigentlich gar nicht mehr wegzudenken. Damals eigentlich aus der Not heraus entstanden, zeigt sich nun, sie ist gekommen, um zu bleiben. Jugendliche, die am Arbeitsmarkt Fuß fassen möchten, haben es auch in Österreich nicht gerade leicht. Viele Betriebe bilden nicht (mehr) aus oder verfügen nur noch über wenig Ausbildungsplätze. Bleiben wir aber gleich mal beim Stichwort Ausbildungsplatz. Hier haben viele Betriebe ein wenig den Sinn der Ausbildung vergessen, nämlich junge Menschen in einem Beruf bestmöglich auszubilden. So werden häufig Auszubildende gern als günstige Arbeitskraft eingesetzt. Immer weniger Betriebe nehmen sich die Zeit, um junge Menschen auszubilden. So landen dann viele von ihnen bei einer überbetrieblichen Einrichtung, um dort ihre Ausbildung zu absolvieren. Oft ist es dann aber nicht der gewünschte Traumberuf. Denn obwohl die überbetriebliche Ausbildung einer regulären Ausbildung gesetzlich gleichgestellt ist, verdienen die Auszubildenden nur einen Bruchteil (siehe Grafik).
ÖGJ fordert mehr Geld
Seit Jahren fordert die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), dass diese sogenannte Beihilfe wieder erhöht wird. So hatte 2018 die damalige schwarz-blaue Regierung diese einfach halbiert. Seither kämpfen die meisten Auszubildenden ums ÜBA-Leben. Viele von ihnen bemängeln aber auch die Qualität der Ausbildung in einigen Bildungsstätten. So würden manche den ganzen Tag nur dasitzen und nichts lernen, da die Trainer:innen ihnen oft Aufträge geben, die relativ schnell erledigt sind. Aber es gibt auch positive Entwicklungen. So schaffen sehr viele Auszubildende während ihrer Zeit in der ÜBA den Sprung in die innerbetriebliche Ausbildung, im Zuge eines Praktikums bei einem Betrieb. Die Jugend ist nicht faul und unwillig. Gerade junge Menschen brauchen aber während ihrer Ausbildung jemanden, der an sie glaubt und sie auch an die Hand nimmt und ihnen den Raum zur Entfaltung gibt. Nur so schaffen wir es, die Qualität zu steigern und unsere Fachkräfte von morgen bestens auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Marcus Mosovsky