In den laufenden Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen konnte auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar 2023 in Potsdam kein Fortschritt erzielt werden. ver.di fordert für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Verhandelt wird auch für die Beschäftigten der Bundesnetzagentur.
„Das Angebot der Arbeitgeber sorgt, was Höhe, Laufzeit und den fehlenden sozialen Ausgleich betrifft, bei den Beschäftigten für Enttäuschung und Ablehnung. Das empfinden die Menschen als respektlos und werden sich nicht damit abfinden“, erklärte Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender: „Mit den Inhalten ihres Angebots lösen die Arbeitgeber den Tarifkonflikt nicht. Die Konsequenz ist: Die Warnstreiks werden ausgeweitet.“ Im gesamten Bundesgebiet streikten daraufhin Beschäftigte.
Prämie nicht nachhaltig
Zuvor hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Dazu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro. Die sei aber nicht nachhaltig, kritisierte Werneke: „Die Preise bleiben auch dann noch hoch, wenn die Prämien längst nicht mehr wirken.“ Ein Mindestbetrag als soziale Komponente für die unteren Einkommensgruppen ist nicht vorgesehen. ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam mit GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion. Die Verhandlungen werden in der dritten Runde vom 27. bis 29. März 2023 (nach Redaktionsschluss) in Potsdam fortgesetzt.
ver.di-Internetseite zur Tarifrunde:
https://zusammen-geht-mehr.verdi.