Media Broadcast GmbH

Verhandlungsauftakt ohne Angebot

30.05.2024

Am 17. April 2024 fand die erste Verhandlung zur Tarifrunde bei der Media Broadcast GmbH (MB) statt. Zuvor haben die ver.di-Mitglieder in der MB an einer Befragung zu den Forderungen teilgenommen.

ver.di fordert eine tabellenwirksame ­Erhöhung der Einkommen um 12,5 Prozent. Die Vergütungen der Auszubildenden sollen um 185 Euro monatlich steigen. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. 

 „Wir haben diese Forderungen am Vortag der ersten Verhandlung den Beschäftigten im Rahmen einer bundesweiten Betriebsversammlung vorgestellt“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Tim Feise. „Hier und in der ersten Verhandlungs­runde hat die ver.di-Ver­hand­lungs­kommis­sion die Forderungen gegenüber der Arbeitgeberseite vor allem damit begründet, dass sich die Lebenshaltungskosten seit der letzten Tarifrunde sehr stark nach oben entwickelt haben.“ Mit Plakaten im Verhandlungsraum wurde das zusätzlich gegenüber der Arbeitgeberseite unterstrichen. „Diese Entwicklung konnte durch die Tariferhöhungen der beiden letzten Jahre nicht ausgeglichen werden“, betont Tim Feise. „Somit besteht hier ein großer Nachholbedarf. Für 2024 wird derzeit eine Inflationsrate von etwa 2,8 Prozent prognostiziert.

Die vergangenen Jahre haben aber leider deutlich gemacht, dass sich die Entwicklung auch sehr schnell dramatisch verändern kann. Die letzte Tarifrunde hat gezeigt, dass ein Ergebnis, das zu dem Abschlussdatum für tragfähig bewertet wurde, nicht ausreicht, um einen Reallohnverlust auszugleichen. „Eine kurze Laufzeit ist deshalb sehr wichtig“, betont Tim Feise. „Die überproportionale Forderung für die Auszubildenden haben wir unter anderem damit begründet, dass es wichtig ist, hier nicht den Anschluss zu den Wettbewerbern zu verlieren.“

Bisher kein Angebot

Die Arbeitgeberseite wird nun die Forderung für sich bewerten. Ein Angebot blieben sie in der ersten Runde schuldig. Sie haben angekündigt, dass sie in der nächsten Verhandlungsrunde am 6. Mai 2024 (nach KOMM-Redaktionsschluss) ihre Sichtweise zur wirtschaftlichen Situation der MB vorstellen werden. Ob in der zweiten Runde ein Angebot von ihrer Seite eingebracht wird, blieb offen. 

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